Heidi Weber, geb. Huggel (* 4. Juni 1927 in Münchenstein), ist eine Schweizer Innenarchitektin, Galeristin, Kunstsammlerin, Museumsdirektorin, Kuratorin, Verlegerin und Exklusivvertreterin der bildenden Künste von Le Corbusier. Vier ihrer avantgardistischen Möbelstücke aus dem Jahr 1928 fertigte sie in Kleinserien und machte sie weltberühmt. Sie war Initiatorin, Finanzierin und Erbauerin von Le Corbusiers letztem Gebäude im Zürcher Seefeld, das sie Maison Heidi Weber – Centre Le Corbusier nannte. Von diesem Zentrum aus engagierte sie sich fast ein halbes Jahrhundert lang mit Ausstellungen und Leihgaben, Buchveröffentlichungen und als Agentin für die weltweite Verbreitung des künstlerischen Schaffens von Le Corbusier.
Im Juni 1957 eröffnete Heidi Weber im Alter von 30 Jahren ihre Galerie „Mezzanin“ für Möbel und Innenarchitektur am Neumarkt 28 in Zürich. Hier präsentierte sie Möbel von George Nelson sowie Charles und Ray Eames und arbeitete an Innenarchitekturaufträgen. 1958 traf der Innenarchitekt und Galerist Le Corbusier zum ersten Mal am Cap Martin. Zwischen 1959 und 1964 organisierte sie in ihrer Galerie „Mezzanin“ insgesamt 13 Ausstellungen zum künstlerischen Werk von Le Corbusier. Der Künstler-Architekt gewährte ihm daraufhin für einen Zeitraum von 30 Jahren die exklusiven Vermarktungsrechte für seine Werke: Grafiken, Gemälde, Skulpturen, Wandteppiche und Stiche.
Heidi Weber war die erste, die internationale Ausstellungen ihrer Werke organisierte und Wanderausstellungen ihrer Kunst organisierte. Ihr erklärtes Ziel war es, Le Corbusiers vielfältiges künstlerisches Schaffen weltweit bekannt zu machen. Als Herausgeberin veröffentlichte sie Bücher, die als Schlüsselwerke ihrer künstlerischen Arbeit gelten.
1960 beauftragte Heidi Weber Le Corbusier mit der Gründung von La Maison de l'Homme in Zürich, das als Kulturzentrum für Tagungen und Ausstellungen zu Architektur und zeitgenössischer Kunst konzipiert war. Das 1967 nach dem Tod des Architekten eingeweihte Heidi Weber Museum – Le Corbusier Centre in Zürich kann als Manifest des „Synthese der Künste“ betrachtet werden, das Le Corbusier sein ganzes Leben lang verfolgte: „Es gibt kein Bildhauer allein, kein Maler allein, Architekten allein. Das plastische Geschehen vollzieht sich in „EINER FORM“ im Dienste der Poesie.“